pmg - Pressedienst Medizin Gesundheit

Datum: 11.10.2023

Folgen des Alkoholentzugs besser verstehen

Mannheim. Forscher entdeckten bei der Untersuchung an Verstorbenen, die in ihrem Leben alkoholkrank waren, in ihren für die Verhaltenskontrolle zuständigen Gehirnarealen übermäßig viel von dem Glückshormon Dopamin. Dr. Nathalie Hirth und ihre Kollegen vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim sahen zudem im begleitenden Tierexperiment, dass alkoholkranke Lebewesen, die lange abstinent waren, ebenfalls die zu hohen Dopaminwerte aufweisen. Während der ersten, akuten Phase der Alkoholentwöhnung fanden sie die Dopaminwerte allerdings stark erniedrigt. Bei Alkoholikern zeigt sich dieses Auf und Ab bsplw. an Antriebslosigkeit und Depression während des Akut-Entzugs; bleibt der Alkoholiker länger abstinent, und das Dopamin steigt laut Studie stark an, zeigen sich Symptome wie Rastlosigkeit, fehlende Impulskontrolle. Eine Reihe von Psychopharmaka versuchen, einen gestörten Dopaminhaushalt zu regeln. Ungewollte Nebenwirkungen und mangelnde nachhaltige Behandlungsaussichten lassen diese Medikamente nur begrenzt wirken. Rehabilitationskliniken bezwecken, mit kognitiver Verhaltenstherapie und begleitenden Therapien den Alkoholkranken dauerhaft gegenüber seiner Erkrankung stark zu machen. Die neuen Erkenntnisse der Forscher bringen mehr Verständnis der Vorgänge bei Alkoholsucht, für Betroffene und Therapeuten. Die Forschung will das Problem weiter einkreisen, um bestehende Therapien womöglich zu verbessern.

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