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Datum: 16.12.2024

Kindergetränke im Test: Viel zu viel Zucker

Berlin – Getränke, die sich besonders an Kinder richten, sind teils stark überzuckert. Das zeigt ein Test der Verbraucherorganisation Foodwatch. Das Getränk mit dem höchsten Zuckeranteil war ein Energy-Drink mit 15,6 Gramm Zucker auf 100 Milliliter. Eine Dose reicht laut Foodwatch aus, um den Zuckerbedarf eines Kindes oder Jugendlichen um das Dreifache zu übertreffen. Laut der Tests enthielten 117 von 136 Drinks mit kindlicher oder jugendlicher Gestaltung mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Für ihre Studie untersuchte Foodwatch alle Getränkearten von den fünf größten Supermarktketten, deren Verpackung Kinder und Jugendliche ansprechen soll – etwa durch den Aufdruck von Tieren und Comicfiguren oder durch eine besonders „coole“ Produktgestaltung wie bei Eistees oder Energydrinks. Zu den untersuchten Produkten gehörten u.a. Limonaden, Fruchtsäfte, Energydrinks, Mineralwasser und Eistees. Im Schnitt enthielten die getesteten Getränke den Angaben zufolge 7,8 Prozent Zucker, was laut Foodwatch sechseinhalb Zuckerwürfeln bei einem 250-Milliliter-Glas entspricht. Lediglich vier der getesteten Produkte würden einen grünen Nutriscore erhalten, also A oder B. Ein Viertel würde mit dem gelben C gekennzeichnet und knapp drei Viertel (74 Prozent) bekämen einen orangenen oder roten Score, also D oder E. „Der Konsum zuckerhaltiger Getränke im Kindes- und Jugendalter ist ein wesentlicher Risikofaktor für Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen“, sagt Berthold Koletzko von der Kinderklinik der Universität München laut Foodwatch. Wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Konsums von süßen Getränken seien daher „dringend notwendig“. In Großbritannien werden ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter Zuckersteuern erhoben, was seit 2018 zu einem Rückgang des Konsums um 30 Prozent geführt hat. Laut Foodwatch und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sollte Deutschland diesem Beispiel folgen und die auf Kinder und Jugendliche abgezielte Werbung außerdem untersagen. (Quelle: Ärzteblatt)

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