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pmg - Pressedienst Medizin Gesundheit |
Datum: 08.10.2025
Softdrinks können Depression auslösen
Frankfurt. Wie und warum Softdrinks, also mit viel Zucker und weiteren Zusätzen versehene Getränke, Depressionen bis zu einem schweren Grad (MDD) auslösen können, darum geht es in einer großangelegten Studie. „Unsere Daten sprechen dafür, dass der Zusammenhang zwischen Softdrinks und depressiven Symptomen über die Beeinflussung des Mikrobioms entsteht", sagt Studienleiterin Dr. Sharmili Edwin Thanarajah vom Universitätsklinikum Frankfurt. Untersucht wurden Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren der Jahre 2014 bis 2018. Insgesamt haben die Forschenden 932 Personen eingeschlossen – darunter 405 Patient:innen mit einer MDD sowie 527 gesunde Kontrollpersonen. Die Analysen zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Softdrink-Konsum und sowohl der Diagnose einer MDD als auch der Schwere der Symptome. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang bei Frauen. Bei ihnen war ein hoher Konsum mit einer um fast 20prozentigen erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine MDD und mit schwereren Symptomen verbunden. Bei Frauen, die regelmäßig zuckerhaltige Limonaden getrunken haben, fanden die Forschenden eine deutlich erhöhte Anzahl von Bakterien der Gattung Eggerthella im Darm. Eggerthella kommt bei Menschen mit Depressionen vermehrt vor. Dies sind erstmals Beweise, dass Softdrinks und dieses das Mikrobiom schädigende Bakterium für die Entwicklung depressiver Symptome in Zusammenhang stehen. Bei Männern, die regelmäßig Softdrinks konsumierten, fanden die Forschenden weder einen Anstieg von Eggerthella noch einen Zusammenhang mit depressiven Symptomen. „Veränderungen im Mikrobiom sind durch Ernährung beeinflussbar – und damit ein potenzielles therapeutisches Ziel“, erklärt Edwin Thanarajah. „Schon kleine Anpassungen im Konsumverhalten könnten eine große Wirkung entfalten – vor allem, wenn man bedenkt, wie weit verbreitet der Konsum von Softdrinks ist.“
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